Geschichte erleben, Stadt verstehen: Berlin 2025
Berlin macht Geschichte sichtbar und spürbar: Zwischen Altbau und Neubau, DDR-Vergangenheit und demokratischer Gegenwart wird Wandel greifbar.
Die Studienreise des Ergänzungsfachs Geschichte wurde zur intensiven Auseinandersetzung mit Erinnerung, Identität und Zukunft und zu einer Erfahrung, die bewegt, verbindet und inspiriert.
Berlin ist eine Stadt im ständigen Wandel. Ihre Geschichte, geprägt von Brüchen und Neuanfängen, spiegelt sich in der urbanen Landschaft wider. Wer durch die Strassen geht, begegnet nicht nur Gebäuden, sondern auch Geschichten. Der Wandel wird erfahrbar, wenn man sich auf die Kontraste einlässt: zwischen Altbau und Neubau, zwischen Gentrifizierung und Widerstand. Berlin ist nicht nur Kulisse, sondern Akteur. Die Begegnung mit der Stadt wird zur Auseinandersetzung mit Identität, Erinnerung und Zukunft. Berlin fordert heraus, irritiert und inspiriert. Der Wandel ist nicht abgeschlossen, sondern Teil des urbanen Lebensgefühls.
Der Einfluss der Geschichte auf die Begegnung mit der Grossstadt Berlin ist tiefgreifend und vielschichtig. In der Begegnung mit Berlin wird Geschichte nicht nur betrachtet, sondern erlebt. Spaziergänge durch ehemalige Grenzgebiete, Gespräche mit Zeitzeugen oder digitale Rekonstruktionen historischer Orte machen den Wandel greifbar. Die Vergangenheit wirkt in die Gegenwart hinein und formt die Zukunft der Stadt.
Es sind genau diese Aspekte, die sich in den Erlebnisberichten der Schüler/-innen der Feusi Gymnasien widerspiegeln. Hier einige Impressionen:
«Mein Name ist Nick van den Hoek, und ich möchte erzählen, was ich von unserer Ergänzungsfach-Geschichtsreise mitgenommen habe. Am meisten beeindruckt hat mich das sowjetische Treptow-Denkmal. Vor allem diese zwei eisernen Speere mit den Fahnen darüber, die wie ein Eingangstor wirken, und die ganze Begräbnisstätte mit der Statue vorne dran. Ausserdem war die Berliner Mauer für mich sehr eindrücklich, weil man richtig gemerkt hat, wie sich die Sektoren unterschieden haben, zum Beispiel durch den Baustil mit den Plattenbauten. Auch der Checkpoint Charlie hat mich beeindruckt, vor allem das Schild, an dem man sieht, dass man den amerikanischen Sektor verlässt. Ich habe auch gemerkt, dass man die sowjetische Präsenz in Berlin immer noch spürt, und das fand ich sehr sehenswert. Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass wir als Gruppe richtig gut zusammengewachsen sind. Wir haben uns untereinander besser kennengelernt, uns super verstanden und konnten das Berliner Leben mit dem öffentlichen Verkehr erleben. Das hat uns echt zusammengeschweisst, und wir haben die gemeinsame Zeit richtig genossen.»
Katharina Jurt schreibt: «Die Studienreise nach Berlin hat mir viele Eindrücke hinterlassen. Besonders spannend fand ich, die Spuren der DDR direkt vor Ort zu sehen, zum Beispiel in der Frankfurter Allee und gleichzeitig an Orten wie dem Brandenburger Tor zu stehen, die heute für ein vereintes Deutschland stehen. Durch den Vortrag über Demokratie habe ich gemerkt, wie wertvoll Freiheit und Mitbestimmung sind, gerade wenn man die Geschichte der DDR im Hintergrund hat. Sehr bewegend war auch der Besuch im Holocaust-Mahnmal, der mich nachdenklich gemacht hat über Verantwortung und Erinnerung. Insgesamt nehme ich mit, dass Berlin eine Stadt ist, in der Geschichte überall spürbar bleibt und die einen zum Nachdenken bringt, wie wichtig Demokratie und Zusammenhalt sind.»
Und Mattia Remund hält Folgendes fest: «Beeindruckend war, wie viele historische Gebäude nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurden und dass nicht alles mit moderner Architektur überbaut wurde. Auch unser Thema, die DDR, wurde in Berlin viel greifbarer als im Klassenzimmer. Eindrücklich war es auch, hinter einer nachgebauten Berliner Mauer zu stehen. In diesem Moment konnte ich gut nachvollziehen, wie eingesperrt sich die Menschen gefühlt haben mussten.»
Autor: Patrick Benoit, Lehrer