Motivationsschreiben leicht gemacht – so überzeugst du Arbeitgebende
Ein Bekannter von mir, der im HR arbeitet, meinte einmal, das Motivationsschreiben sei in vielen Fällen nur eine elegante Art, sich einzuschmeicheln. Aber wenn wir ehrlich sind: Es ist auch eine grosse Chance, um sich von der Masse abzuheben. Das Gute ist, dass du bei der Gestaltung relativ frei bist.
Zwar gibt es keine starren Regeln, aber eine klare Struktur hilft – wie bei einem Aufsatz: Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Einleitung – der erste Eindruck zählt
Denk an deine Lieblingsfilme – viele starten direkt mit einer spannenden Szene. Genauso solltest du dein Motivationsschreiben angehen. Standardfloskeln wie «Hiermit bewerbe ich mich für …» sind absolute Langeweile. Stattdessen kannst du mit einem packenden Einstieg Interesse wecken:
Persönlicher Bezug zur Stelle/Branche: «Seit ich in der Schulzeit ein Praktikum im Bereich [Branche] gemacht habe, weiss ich: Das ist genau mein Element! Deshalb freue ich mich besonders über die Möglichkeit, mich bei Ihnen für die Stelle als [Position] zu bewerben.»
Begeisterung zeigen: «Die Kombination aus [z. B. Kundenkontakt und organisatorischen Aufgaben] fasziniert mich – genau deshalb möchte ich meine Ausbildung als [Beruf] in Ihrem Unternehmen starten.»
Eine kurze Anekdote erzählen: «Schon als Kind habe ich es geliebt, [z. B. Computer auseinanderzunehmen und wieder zusammenzubauen]. Heute ist meine Begeisterung für Technik noch grösser – deshalb möchte ich meine Ausbildung als [Beruf] bei Ihnen beginnen.»
Mit einer Frage einsteigen: «Wie bleibt ein Unternehmen langfristig erfolgreich? Ich bin überzeugt, dass Engagement und gut ausgebildete Mitarbeitende entscheidend sind – deshalb möchte ich meine Ausbildung bei Ihnen starten.»
Hauptteil – zeig, warum du die beste Wahl bist
Hier kommt der wichtigste Part: Überzeuge mit konkreten Argumenten. Was macht dich aus? Warum bist du der perfekte Kandidat / die perfekte Kandidatin? Hier ein paar bewährte Strategien:
Relevante Fähigkeiten und Erfahrungen nennen: Überlege dir, welche deiner Stärken für die Stelle besonders wichtig sind. Falls du bereits Erfahrungen in einem ähnlichen Bereich hast – sei es durch Praktika, Nebenjobs oder Schulprojekte – hebe diese hervor.
Bezug zum Unternehmen herstellen: Warum willst du genau in diesem Unternehmen arbeiten? Gibt es Werte oder Projekte, die dich besonders ansprechen? Zeige, dass du dich mit der Firma auseinandergesetzt hast.
Selbstbewusst, aber authentisch bleiben: Du willst überzeugen, aber nicht übertreiben. Bleibe ehrlich und betone, was dich wirklich ausmacht.
Schluss – ein starker Abschluss bleibt im Gedächtnis
Vergiss nicht: Ein schwacher Abschluss kann einen guten ersten Eindruck ruinieren. Wichtig ist, dass du bei deinen zukünftigen Vorgesetzten einen bleibenden Eindruck von dir hinterlässt. Sei direkt, aber freundlich:
«Ich freue mich darauf, Sie in einem persönlichen Gespräch von meiner Motivation und meinem Engagement zu überzeugen.»
«Gerne bringe ich meine Stärken in Ihr Team ein und freue mich über die Möglichkeit, mehr über die Position in einem persönlichen Gespräch zu erfahren.»
«Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.»
Wie KI dein Motivationsschreiben verbessern kann
Erste Entwürfe generieren lassen: Falls du nicht weisst, wie du starten sollst, kann eine KI dir eine Vorlage liefern. Ich rate dir aber davon ab, die Vorlage ohne Anpassungen abzuschicken. Mit der Zeit erkennt ein geübtes Auge die Formulierungen von ChatGPT.
Formulierungen verbessern: Manchmal weiss man, was man sagen will, aber nicht, wie. Hier kann KI helfen, deine Gedanken klarer auszudrücken.
Rechtschreibung und Stil checken: Auch hier greife ich des Öfteren darauf zurück. Beim Verfassen dieses Blogs lasse ich meinen Text durch ChatGPT korrigieren. Ein fehlerfreier Text ist ein Muss – ChatGPT hilft, peinliche Tippfehler zu vermeiden.
Fazit
Ein gutes Motivationsschreiben ist mehr als nur eine formelle Bewerbung – es ist deine Chance, dich von anderen Bewerbungen abzuheben und deine Persönlichkeit sowie Begeisterung für die Stelle zu zeigen. Durch eine klare Struktur, beginnend mit einem interessanten Einstieg und gefolgt von konkreten Argumenten zu deinen Fähigkeiten und Erfahrungen, kannst du den Leser fesseln und überzeugen. Der Abschluss sollte selbstbewusst und zugleich höflich sein, um einen bleibenden positiven Eindruck zu hinterlassen.
Mit modernen Tools wie KI kannst du dein Motivationsschreiben unterstützen, indem du Ideen generierst, Formulierungen verfeinerst und auf Rechtschreibfehler achtest. Es ist jedoch wichtig, dass du bei der Nutzung von KI deine eigene Stimme und Authentizität bewahrst, denn nur so bleibt das Schreiben wirklich persönlich und überzeugend.
Nutze die Vorteile, die dir KI und präzis formulierte Prompts bieten, aber verliere nie den Blick auf deine Individualität. Ein Motivationsschreiben, das deine Stärken authentisch zur Geltung bringt, ist der Schlüssel, um das Interesse von Arbeitgebenden zu wecken und letztlich den Traumjob zu landen.
Autor: Christian Bui, Praktikant BSB