Es gibt viele Motive, um während der obligatorischen Schulzeit von der staatlichen an eine Privatschule zu wechseln. Im Porträt mit dem aufgestellten Sekundarschüler Nino Cavigelli stellen wir einen möglichen Beweggrund vor.
«Wie schmeckt das Erfolgsrezept?» Diese Frage ist eine unter vielen bekannten Feusi Slogans, die im Eingangsbereich des Schulgebäudes beim Wankdorf an der Wand prangen. Eine Treppe führt ins Hochparterre. Man hört vergnügtes Geplauder, dazwischen fröhliches Rufen und Lachen. Es ist gerade Pause. Als Erstes ins Auge fällt der Boxsack, der an einer Metallkette von der Decke hängt. Daneben steht ein Töggelikasten. Inmitten der lärmenden Rasselbande steht ein sportlicher Junge in Jeans und Sweatshirt: Nino Cavigelli. Mutter Mara begleitet ihn heute zum Gespräch mit dem Bärnerbär.
Der 13-Jährige ist frisch in sein zweites Schuljahr an der Feusi gestartet und hat von der Primarstufe in die erste Klasse des Langzeitgymnasiums gewechselt. Er ist ein sehr guter Schüler und betreibt Schwimmen als Leistungssport. Bis vor zwei Jahren ging er an die öffentliche Schule. «Doch er langweilte sich oft und war spürbar unzufrieden», erinnert sich die Mutter. Seit dem Wechsel an die Feusi sei das anders geworden: «Nino hat sich durch und durch positiv entwickelt und hat die Freude am Schulunterricht entdeckt. Heute wissen wir, dass er unterfordert war. Seit er hier zur Schule geht, ist er viel ausgeglichener geworden.»
Das ist nicht selbstverständlich, denn Ninos Pensum ist riesig. Nebst der Schule trainiert er neu sechsmal pro Woche im Schwimmklub Bern. Täglich packt er um vier Uhr seine Sporttasche und fährt mit den ÖV oder mit dem Trottinett selbstständig ins Hallenbad. «Einmal pro Woche darf ich für das Training etwas früher vom Unterricht los und dienstags bin ich am Vormittag vom Schulunterricht dispensiert, um mein sechstes Schwimmtraining absolvieren zu können», erzählt der Leistungssportler. Kürzlich war er mit dem Schwimmteam auf Kreta im Trainingslager und durfte das Schwimmbecken erneut gegen die Schulbank tauschen. Er und seine Eltern sind sehr glücklich, dass die Schulleitung an der Feusi Nino auch in seinen sportlichen Zielen vollends unterstützt.
Er war bereits in der Primarstufe ein sehr guter Schüler und wurde beispielsweise in der Mathematik durch das Lösen von Gymnasialaufgaben individuell gefördert. Persönliche Betreuung und individuelle Förderung stehen an der Feusi im Zentrum, eben weil es die kleinen Klassen erlauben, die Schülerinnen und Schüler eng und persönlich zu betreuen.
Seit Nino die Feusi besucht, bewältigt er mit dem ÖV einen längeren Schulweg als zuvor an der Schule Herrenschwanden. «Nino ist von morgens bis abends unterwegs – das war für uns eine grosse Umstellung. Seit wir sehen, wie sehr ihn sein Alltag erfüllt, lohnt es sich allemal», erklärt seine Mutter. Nino hat denn auch schon klare Ziele vor Augen: «Ich möchte das das Gymnasium abschliessen und natürlich immer besser und erfolgreicher schwimmen und 2020 werde ich wohl zum ersten Mal an den Nachwuchs-Schweizermeisterschaften teilnehmen können», sagt das junge Talent nicht ohne Stolz.
Nach Rücksprache mit der Schulleitung bleibt für Nino auch der Weg in das Sportgymnasium eine Option, sollte die schulische Belastung im regulären Gymer trotzdem zu gross werden. «Diese Flexibilität gibt uns zusätzlich Sicherheit, dass wir mit der Feusi die richtige Schule gewählt haben», erklärt Nino’s Mutter voller Überzeugung. Im familiären Schulambiente findet er die idealen Bedingungen für die weiteren Pläne vor – das Feusi Erfolgsrezept scheint also zu schmecken.
Sandra von May-Granelli
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